Sicherer Radfahren in Heidelberg: Präventionskampagne „plus5 – Minuten die schützen“
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5 Minuten mehr Zeit einplanen – unfallfrei ans Ziel kommen
Polizei, Stadt, Universität und Universitätsklinikum haben Aufklärungs- und Aktionsprogramm für Radfahrer gestartet
Das Polizeipräsidium Mannheim, die Stadt Heidelberg sowie Universität Heidelberg und Universitätsklinikum Heidelberg starten am 10.07.2014 die Präventionskampagne „plus5 – Minuten die schützen“. Ziel ist es, Radfahrunfälle in Heidelberg zu reduzieren. Der Appell an die Radfahrer: Fünf Minuten mehr für die Fahrstrecke einplanen, Verkehrsregeln einhalten und damit entspannter und sicherer ankommen!
Im Mittelpunkt der auf zwei Jahre angelegten Kampagne stehen Maßnahmen zur Aufklärung: Entlang wichtiger Routen mit hohem Unfallpotenzial, z.B. Ernst-Walz-Brücke – Im Neuenheimer Feld, machen Plakate und Banner sowie Aktionen der Polizei auf „plus5 – Minuten die schützen“ aufmerksam. Dabei sollen nicht Strafzettel verteilt, sondern Radfahrer für riskantes Fahrverhalten sensibilisiert werden. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, selbst überzeugter Fahrradfahrer, unterstützt die Kampagne persönlich: Ein Filmspot, der Verkehrsverstöße Heidelberger Radfahrer sowie reale Unfälle zeigt, endet mit seinem Appell zu rücksichtsvollerem und korrektem Fahrverhalten. Universität und Universitätsklinikum Heidelberg sind als größte Arbeitgeber in Heidelberg mit tausenden radfahrenden Mitarbeitern bei der Präventionskampagne dabei.
Abgerundet wird die Aktion durch die gemeinsame Homepage aktionplus5.de. Der Besucher kann sich über die Unfallrisiken als Radfahrer informieren und erfährt, wie er mit Hilfe der „plus5“-Tipps sowie optimaler Sichtbarkeit im Straßenverkehr Unfälle vermeiden kann.
Häufigste Unfallursachen:
falsche Fahrbahn, zu schnell, zu wenig Abstand
2013 wurden im Stadtgebiet bei 309 Radunfällen 245 Personen verletzt. Radfahrer zählen, wie Fußgänger, zu den schwachen Verkehrsteilnehmern: Bei Unfällen sind sie ungeschützt, so dass sie sich oft schwer verletzen. „Bezogen auf 100.000 Einwohner ist die Unfallrate und damit das Verletzungsrisiko für Radfahrer in Heidelberg fast doppelt so hoch wie beispielsweise im Stadtgebiet Mannheim“, erklärt Dieter Schäfer, Polizeidirektor des Polizeipräsidiums Mannheim. Ein Grund ist die Topographie der Stadt: Durch die Lage am Fluss werden die Neckarbrücken zu „Nadelöhren“, auf denen viele Radfahrer unterwegs sind. Die hohe Verkehrsdichte führt häufiger zu Unfällen.
Der Blick auf die Unfallursachen zeigt aber auch, dass die Radfahrer in Heidelberg besonders offensiv fahren: Häufigste Unfallursache ist die falsche Straßen- oder Fahrbahnnutzung, z.B. das Fahren auf der falschen Seite; es folgen die nicht angepasste zu hohe Geschwindigkeit und der fehlende Sicherheitsabstand zu den Vorausfahrenden. „Die meisten Unfälle passieren während der Stoßverkehrszeiten zu Arbeitsbeginn und -ende sowie in der Mittagszeit“, sagt Schäfer. Betroffen seien vor allem Berufstätige und Studenten: „Die meisten sind sich weder ihres falschen Verhaltens, noch des Risikos bewusst.“ Dies belegt auch eine Analyse von Filmaufnahmen, die das Polizeipräsidium Mannheim entlang der belasteten Hauptverkehrsrouten in Heidelberg im März dieses Jahres machte.
Fahrradfreundlich
Modellkommune der Initiative RadKULTUR
Seit 2013 ist Heidelberg Modellkommune der Initiative RadKULTUR des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg. Heidelberg ist eine der fahrradfreundlichsten Städte in Baden-Württemberg: Das Radwegnetz umfasst rund 120 Kilometer – und wird gern genutzt: Mit rund 30 Prozent hat das Fahrrad einen großen Anteil am Gesamtverkehr. Daher hat die Stadt ein großes Interesse, dass das Fahrrad als innerstädtisches Fortbewegungsmittel weiter an Beliebtheit gewinnt. „Radfahren macht Spaß, Radfahren ist gesund und Radfahren ist gut für Umwelt und Klima“, sagt Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Die Themen Sicherheit und gegenseitige Rücksichtnahme sind wichtige Bestandteile der RadKULTUR in Heidelberg.“ Die großen Arbeitgeber Universität und Universitätsklinikum begrüßen die Kampagne als einen wichtigen Baustein der Unfallprävention für Mitarbeiter und Studierende. Rund 12.000 Beschäftigte und 3.000 Studenten pendeln jeden Tag ins Neuenheimer Feld; während der Sommersaison etwa 5.000 mit dem Fahrrad. Das Polizeipräsidium Mannheim komplettiert im Rahmen seiner Aufgaben zur Unfallprävention die zunächst aus vier Partnern bestehende Aktionsgemeinschaft.
Weitere Partner sollen mit aufgenommen werden. Im Herbst 2014 und Frühjahr/Sommer 2015 sind bereits weitere öffentlichkeitswirksame Aktionen geplant.
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